Mit Netzen gegen die Kirschessigfliegen

Die Kirschessigfliege (KEF) ist ein neuartiger Schädling, der vor allem Kirschen, reife Beeren und Früchte gefährdet. Der Schweizer Obstverband hat eine Taskforce ins Leben gerufen, um alternative Schutzmethoden für die Pflanzen zu entwickeln und damit den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Besonders wirksam ist das Einnetzen der Bäume.

Mit Netzen gegen die Kirschessigfliegen

Die Kirschessigfliege (KEF) wurde 2011 in die Schweiz verschleppt. Mit Hilfe eines Stachels verletzen die Weibchen gesunde Früchte, um ihre Eier in ihnen abzulegen. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die sich durch das Fruchtfleisch fressen. Befallene Früchte werden faul und somit ungeniessbar. Gefährdet sind alle reifen Beeren und Früchte, darunter vor allem Erd-, Him-, Brom- und Heidelbeeren sowie Kirsche, Pfirsich und Aprikose. Die Bekämpfung des Schädlings ist schwierig und mit viel Aufwand verbunden. Er vermehrt sich schnell, und seine Larven sind in den reifen Früchten gut geschützt.

Taskforce erarbeitet alternativen Pflanzenschutz

Das Jahr 2014 zeigte leider, dass bei hohem Befallsdruck gefährdete Kulturen nur schwer gegen die Kirschessigfliege zu schützen sind. Die Obst- und Beerenbranche hat deshalb eine Task Force ins Leben gerufen. Ziel ist es, mit allen Akteuren aus Praxis, Handel, Beratung, Vollzug und Forschung neue Bekämpfungsansätze im Steinobst- und Beeren-Anbau sowie im Rebbau zu entwickeln. Die Forschung mit der Unterstützung der Beratung prüft die Wirksamkeit vorbeugender Massnahmen sowie die Schutzwirkung von Netzen und anderen künstlichen Barrieren. Der Massenfang im Beerenanbau wird weiter optimiert und abgeklärt, ob diese Technik auch bei Steinobst und Trauben nützt. Des Weiteren werden Tests zur Verbesserung des Wirkungsgrads von Köderverfahren durchgeführt.

Einsatz von Nützlingen auf dem Prüfstand

Langfristig möchte die Branche aber auch den Einfluss natürlicher Feinde wie etwa die kleine Schlupfwespe für den Pflanzenschutz besser nutzen. Durch die Initiative von Produzenten und in enger Zusammenarbeit mit der Beratung, Forschung und Handel, wurden diese wirkungsvollen Methoden möglich gemacht. All das soll mithelfen, gemeinsam mit der Praxis die aktuellen Bekämpfungsstrategien zu verbessern und neue und nachhaltigere Methoden zu finden, um der Kirschessigfliege den Appetit aufs Obst zu nehmen.

Die wichtigsten Schutzmassnahmen und flankierenden Massnahmen, welche die Produzenten erfolgreich umsetzen:

  • Einnetzung verhindert die Einwanderung der Fliegen und ist momentan die sicherste Methode zur Befallsvorbeugung
  • Den Populationsaufbau der KEF möglichst früh im Jahr verhindern bzw. dämpfen indem ihr möglichst wenige Vermehrungsmöglichkeiten geboten werden. (Hygienemassnahmen, Erntemanagement, Massenfang)
  • Die Kulturen werden überwacht, um zu wissen, ob sie von der KEF befallen sind (Überwachung, Befallskontrolle)
  • Die Bekämpfung mit den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, wenn die KEF in der Kultur vorhanden sind, ist nur als ergänzende und Notfalllösung gedacht. Priorität haben alle oben aufgeführten Massnahmen

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