Auf natürliche Art: Wollschweine als Unkrautbekämpfer

Der Neophyt «Erdmandelgras» kann innerhalb weniger Jahre ganze Äcker überwuchern. Wer nicht rechtzeitig gegen die eingeschleppte Pflanze vorgeht, riskiert enorme Schäden. Jetzt testet der Zuger Landwirt Gregor Wyss eine neue und umweltschonende Methode: Er setzt Wollschweine auf das Erdmandelgras an.

Auf natürliche Art: Wollschweine als Unkrautbekämpfer

Erdmandelgras ist essbar – am falschen Ort aber schädlich

Erdmandelgras wird in Spanien als essbare Pflanze kultiviert. Auf den falschen Äckern sorgt es hingegen für grosse Schäden und Ertragsverluste. Durch den überbetrieblichen Maschineneinsatz von Erntegeräten wird der Neophyt von einem Feld aufs andere übertragen. Dort hemmt er das Wachstum von Kartoffeln und Mais oder schädigt Wiesen mit schützenswerten Arten.

Enorme Verbreitungsgefahr

«Hat das Unkraut einmal eine gewisse Verbreitung erreicht, ‹chlöpft› es», so Samuel Jenni, Leiter der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau. Die Gefahr der Verbreitung liegt im Erdboden: Im Herbst entstehen aus einer einzelnen Pflanze rund 1500 neue Wurzelknöllchen. Diese befinden sich bis zu 40 cm tief im Boden. Dementsprechend schwer ist ihre Eliminierung.

«Wir haben Schläge, auf denen keine Kartoffeln, kein Wurzelgemüse und keine Rüben mehr angebaut werden dürfen», so Jenni. «Die Gefahr einer Verschleppung der Mandeln durch Bodenbearbeitungsgeräte ist zu gross».

Pilotprojekt von Agroscope

Genau da setzt eine neue Methode an: Wollschweine sollen das Erdmandelgras auf natürliche Art dezimieren. Diese wildschweinähnlichen Tiere durchwühlen regelrecht den Erdboden, spüren die Erdmandeln auf und fressen sie. So wird die Keimung neuer Knöllchen verhindert. In einem Pilotprojekt von Agroscope und dem Kanton Zug wird diese Bekämpfungsmethode von Oktober 2019 bis April 2020 getestet. Der Zuger Landwirt Gregor Wyss stellt dafür sein Feld zur Verfügung. Im Herbst 2020 wird sich zeigen, ob der Versuch funktioniert hat. Bei Erfolg werden die nützlichen wolligen Vierbeiner in Zukunft wohl noch öfters bei Sanierungsprogrammen zum Einsatz kommen.

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