Optimierung des Pflanzenschutzes durch Prognosemodelle

- Der diesjährige Frühling brachte in diesem Jahr eher durchzogenes Wetter mit regelmässigen Niederschlägen. Für Kartoffelproduzent:innen hat dies einen direkten Einfluss auf den Pflanzenschutz. Zum einen erschweren die ständig nassen Böden den Einsatz von Maschinen zur mechanischen Unkrautregulierung. Zum anderen liefert das feuchte Wetter ideale Bedingungen für die im Kartoffelbau gefürchtete Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans).

Optimierung des Pflanzenschutzes durch Prognosemodelle

von Christian Bucher, Geschäftsführer swisspatat

Die Sporen dieser Pilzkrankheit verbreiten sich durch Wind und Regenspritzer und vermehren sich bei feuchten Bedingungen schnell im Kartoffelfeld, wenn sie nicht behandelt werden. Eine infizierte Knolle reicht aus, um eine Epidemie in der gesamten Parzelle auszulösen. Im biologischen Anbau spritzen die Landwirt:innen gegen den Pilz Kupferpräparate, im konventionellen ÖLN-Anbau synthetische Fungizide. Wenn sich die Pilzkrankheit ungehindert ausbreitet, kann dies grosse Ertragsverluste bis hin zu einem Totalausfall zur Folge haben. Um dies zu vermeiden, ist der Schutz der Kartoffeln in diesem feuchten Frühling umso wichtiger.

 

Um trotz des hohen Krankheitsdrucks den Einsatz von Fungiziden zu optimieren, arbeitet die Kartoffelbranche schon seit Jahren mit einem Prognosemodell, welches das Risiko und die Verbreitung der Krankheit voraussagt. Mithilfe von gemeldeten Befallsherden sowie Informationen zur aktuellen und künftigen Witterung wird eine Prognose für die Verbreitung der Krankheit erstellt. Steht eine Ausbreitung der Kraut- und Knollenfäule in einer Region an, werden die auf der Plattform registrierten Kartoffelproduzent:innen automatisch mittels SMS benachrichtigt.

Dies ermöglicht es, dass die Landwirt:innen mit der Applikation von Fungiziden möglichst lange zuwarten können, den richtigen Moment aber nicht verpassen und so auch keinen Ertragsausfall riskieren. PhytoPre trägt somit massgeblich zur Reduktion des Fungizideinsatzes und damit zur Verbesserung der Nachhaltigkeit vom Schweizer Kartoffelbau bei. Ganz auf Pflanzenschutzmittel verzichten kann die Kartoffelproduktion aber nicht.

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